Konzept

"Wir bekommen nur dann

die Zukunft, die wir uns wünschen,

wenn wir sie erfinden."

Joseph Beuys

Seit der Gründung der Freien Schule arbeiten alle Mitarbeiter*Innen und Eltern nach einem gemeinsamen Leitfaden, der die Grundwerte dieser Einrichtung darstellt. Das Konzept wurde unter Beibehaltung dieser Grundwerte kontinuierlich weiterentwickelt und fortgeschrieben. In den vergangenen 20 Jahren haben sich einige Schwerpunkte herauskristallisiert, die unserer Schule ihr Profil geben.

  • Unser Leitbild
    Unser Leitbild

    • 1. Ort der Gemeinschaft

      Unsere Schule ist ein Ort der Gemeinschaft, der von allen Beteiligten (Kindern, Mitarbeiter(innen), Eltern) gestaltet wird. Wir sind eine selbstorganisierte Schule mit eigenen Strukturen und Regeln, die veränderbar sind. Unsere Basis ist selbstbestimmtes Lernen und Spielen, demokratische Mitbestimmung und gegenseitiger Respekt.

    • 2. Einzigartige Persönlichkeiten

      Jedes Kind hat eine durch Anlage und Sozialisation bedingte einzigartige Persönlichkeit. Diese fördern wir so weit wie möglich individuell.

    • 3. Individuelle Persönlichkeitsentwicklung

      Bildung dient der individuellen Persönlichkeitsentwicklung sowie der Förderung sozialen Verhaltens.

    • 4. Kindheit als Lebensphase

      Kindheit ist eine eigene Lebensphase, die ihren Wert an sich hat. Deshalb verstehen wir Kindheit nicht in erster Linie als Vorbereitung für das Leben als Erwachsener.

    • 5. Freiräume schaffen

      Wir schaffen Freiräume, in denen jedes Kind seinen persönlichen Lernweg und sein eigenes Lerntempo findet. Wir geben den Kindern Raum und Zeit für Kreativität, um auch eigene Interessen und Bedürfnisse zu entfalten. Wir haben Vertrauen in die Wachstumskräfte der Kinder.

    • 6. Ganzheitliche Bildung

      Bildung bezieht sich auf den Verstand, die Seele und den Körper des Menschen. Daher lassen wir die Kinder aktiv lernen durch Spielen, Nachahmung, Fragen, Zuschauen, Entdecken, Üben, Experimentieren, Bewegen, Ausprobieren… .

    • 7. Freiheit und Geborgenheit

      Kinder brauchen für eine gesunde Entwicklung Freiheit und Geborgenheit. Beides finden sie bei uns. Wir verbinden Schul- und Hortarbeit und ermöglichen den Kindern dadurch eine ganztägige Betreuung mit verlässlichen männlichen und weiblichen Bezugspersonen.

    • 8. Lernen als lebenslanger Prozess

      Wir verstehen Lernen als lebenslangen Prozess. Unsere Pädagogik/Arbeit verbindet verschiedene pädagogische Konzepte und persönliche Erfahrungen zu individuellen Lernwegen, die offen für Veränderungen und Entwicklungen sind.

    • 9. Eigenverantwortung und Demokratie

      Das Ziel von Bildung ist die Fähigkeit, mit Freiheit verantwortlich umzugehen und Eigenverantwortung und Demokratie leben zu können. Dies kann aber kein Mensch allein aus sich selbst heraus erlernen. Entfalten kann sich diese Fähigkeit erst in der Begegnung mit andern Menschen und in der Auseinandersetzung mit vielfältigen Lerngegenständen. Wir bieten Kindern und Erwachsenen die Möglichkeit, Demokratie, Freiheit und Selbstregulierung im Alltag immer wieder zu erproben.

    • 10. Respektvoller Umgang

      Respektvoller Umgang zwischen Erwachsenen und Kindern beinhaltet auch, dass Kinder in der Schule nicht ständig von Erwachsenen reguliert und kontrolliert werden.

    • 11. Vorbilder

      Kinder brauchen weibliche und männliche Vorbilder.

    • 12. Bildung als aktiver Prozess

      Bildung ist ein aktiver selbsttätiger Prozess.

  • Unser Konzept

    • Gewachsenes Konzept

      Gewachsenes Konzept

      6 – jährige Grundschule
      Der Schulwechsel erfolgt nach der 6. Klasse in das 7. Schuljahr einer allgemeinbildenden, weiterführenden Schule. Zur Wahl stehen alle Schulzweige. Die Abgänger werden bei ihrem Übergang begleitet und auf den Wechsel vorbereitet.

      Ganztageseinrichtung
      Schule und Hort arbeiten inhaltlich und personell verzahnt und sichern ein aufeinander abgestimmtes ganztägiges Angebot.

      Jahrgangsgemischte Gruppen

      In einer Gruppe lernen zwei Jahrgänge zusammen. Diese Gruppen haben von den Kindern Namen bekommen.

      1. und 2. Schuljahr: die Trolle
      3. und 4. Schuljahr: die Wichtel
      5. und 6. Schuljahr: die Zwerge


      Jedes Kind gehört im jährlichen Wechsel einmal zu den „Großen" und einmal zu den „Kleinen“ einer Gruppe.

      Dies bietet die Möglichkleit voneinander zu lernen und das Rollenverhalten in der Gruppe von unterschiedlichen Positionen aus erfahren und weiterentwickeln zu können.

      Lernbegleitung und notenfreie Leistungsbewertung - Keine Noten!
      Die Kinder erhalten verständliche Rückmeldung in Form eines altersgemäß differenzierten Briefes bzw. Lernentwicklungsberichtes.

      Soziale Aspekte werden neben den Kulturtechniken gleichberechtigt behandelt.

      Methodenvielfalt
      Dies sind einige Bausteine unseres Arbeitens:

      • Projekte in Kleinteams oder einzeln bearbeiten
      • Vorträge vorbereiten, halten und reflektieren
      • Kurse zu bestimmten Themenbereichen durchführen
      • Diplome bearbeiten,
      • Wochenplanarbeit
      • Selbstorganisation lernen
      • Freiarbeit
      • Lehrerzentriertes Arbeiten
      • Lernen nach einem Lehrbuch, etc.

       

      Freiheit und Grenzen
      Unser pädagogisches Handeln versucht eine Balance zwischen individueller Freiheit, den Bedürfnissen der anderen und der Gruppe als Ganzes zu finden:

      • Spontanes Handeln und Probieren ohne dabei ständig kontrolliert zu werden,
      • Grenzen anderer wahren und sich an Regeln halten,
      • Angebote wahrnehmen oder abschlagen können, Konfliktmanagement lernen,
      • Achtung und Respekt anderen gegenüber zeigen, Meinungsverschiedenheiten ausdiskutieren können,
      • all dies sind Lehr- bzw. Lernziele der Schule.

       

      Regelmäßige Elterngespräche
      Wir pflegen einen regelmäßigen, intensiven Austausch über die Entwicklung der Kinder.

      Pädagogen und Eltern überlegen gemeinsam, wie sie die Kinder in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal unterstützen können.

      Orientierung an den Rahmenrichtlinien
      Die Lerninhalte entsprechen den Rahmenrichtlinien des Landes Hessen. Die SchülerInnen haben zum Ende des 6. Schuljahres alle nach den hessischen Rahmenrichtlinien verbindlichen Unterrichtsinhalte durchgenommen und sind auf dem gleichen Stand wie alle anderen Schulkinder.

      Pädagogen in Kleinteams
      Für uns ist eine enge Zusammenarbeit in einem Kleinteam (stets Mann und Frau) selbstverständlich,

      Wir nutzen Teamteaching und regelmäßige Supervision im pädagogischen Team.

      Fahrten
      Regelmäßig übernachten einzelne Gruppen in oder außerhalb der Schule.

      Wir verreisen einmal im Jahr als ganze Schule an den Edersee, Dort zelten wir eine Woche auf dem Campingplatz und versorgen uns selbst.

      Die 6. Klässler nehmen mit einer einwöchigen Abschlussfahrt Abschied von Gruppe und Schule.

      Fördern und Fordern
      Leistungsstarke und leistungsschwache Kinder werden ihren Möglichkeiten entsprechend gefördert:

      Förderstunden ergänzen den Stundenplan nach Bedarf

      Darüber hinaus arbeitet eine Lerntherapeutin in den Räumen der Schule. Lerntherapeutische Angebote finden möglichst während der Schul- und Hortzeiten statt,

      6 wichtige Jahre, wir lernen hier nicht nur...
      Die Zeit vom 6. bis zum 12. Lebensjahr ist eine Phase des Lebens, in der Erlebnisse und Erfahrungen zu weitreichenden und auch prägenden Erinnerungen werden. Wir erachten es für wichtig, dass neben dem Erwerb der Kulturtechniken auch die Erinnerung an eine schöne Zeit entsteht.

      Elterninitiative
      Die Elternbeteiligung ist fester Bestandteil der Schule. Eltern arbeiten in thematisch unterschiedlichen Arbeitsgruppen und sind in allen Schulgremien vertreten.

      Beschäftigteninitiative
      In allen Gremien und Aufgabenbereichen sind auch die pädagogischen Mitarbeiter vertreten.

      In hohem Maße fühlen sie sich der Schule verbunden.

      Ökologische Verantwortung
      Wir nutzen im Gebäude eine Regenwasserspeicheranlage, Strom aus regenerativen Energien und bereiten das Essen nach ökologischen Grundprinzipien zu. (frische Zubereitung – kein Einfrieren, Verwendung regionaler Bioprodukte, saisonorientierte Gemüsewahl etc.).

      Darüber hinaus versuchen wir den Verbrauch aller Materialien nachhaltig zu gestalten.

      Wir zeigen biologische Kreisläufe anhand unserer Schafshaltung und unseres kleinen Nutzgartens.

    • Lebendiges Lernen

      Lebendiges Lernen

      Freies Spiel, das Wissen schafft
      Kinder nutzen das Spiel um sich die Welt zu erschließen. Spielsituationen sind Lernsituationen, die wir bewusst zulassen.

      Lernen zur rechten Zeit
      Arbeitszeiten orientieren sich an der Konzentrationsfähigkeit der Kinder und nicht am 45 Minutentakt. Unsere gemeinsamen Mahlzeiten strukturieren den Schulalltag.

      Lernumgebung
      Ein schöner Ort zum Leben und Lernen. Wir haben helle, freundlich gestaltete Räume, natürliche Materialien, ein anregendes Schulgelände und probieren gern und regelmäßig neue Lernmaterialien aus.

      Handeln und Begreifen
      Wir legen Wert darauf, das Lernen im realen Zusammenhang zu ermöglichen. Außerschulische Lernorte, handlungsorientierte Projekte, der Schulgarten, unsere Schafshaltung und die Schulküche werden z.B. hierzu genutzt.

      Bewegtes Lernen
      Fester Bestandteil des Unterrichts sind eingebaute Bewegungspausen und Lernen in und durch Bewegung.
      Unser großzügiges Außengelände mit altem Baumbestand, Seilgarten, Bolzplatz, Kletterwand und Wasserspielplatz bietet vielfältige Betätigungsmöglichkeiten.

      Soziales Lernen, Demokratie lernen
      Die Kinder verhandeln ihre Angelegenheiten in einem von ihnen selbst geleiteten Plenum.
      Sie bestimmen Lerninhalte mit und handeln mit den Erwachsenen ihre Angelegenheiten für sich oder die Gruppe aus.

      Internationale Kontakte
      Es gibt Schulkontakte nach Polen und Frankreich, eine Patenschaft für ein Kind in Nicaragua, Unterstützung einer ehemaligen Schülerin bei ihrer Arbeit mit Kindern in Indien, Teilnahme an internationalen Wettbewerben und weiteres.

      Kreativität entwickeln
      Mit Handwerkern, Künstlern und Musikpädagogen probieren die Kinder Musik, Farben, Holz, Theaterspiel, Lyrik, und vieles mehr aus.

      Selbstbewusstsein
      Im Umgang mit Erwachsenen und ihren eigenen Projekten entwickeln sich die Kinder in den sechs Jahren Freier Schule weiter. Sie bekommen von Mitschülern und Erwachsenen ihre Fortschritte und Fähigkeiten im geschützten Rahmen und in wertschätzender Atmosphäre gespiegelt. So kann sich ein gesundes Selbstvertrauen entwickeln.

      Angstfreies Lernen
      Schriftliche, individuelle Rückmeldungen an Stelle von Noten tragen zu einer angstfreien Lernatmosphäre bei.

      Individuelles Lerntempo
      Wir versuchen jedes Kind seinem Lernstand entsprechend zu fordern und zu fördern.

      Selbstbestimmtes Lernen
      Durch ein „Pflicht- und ein Kürprogramm“ des Lernens und Arbeitens wird jedes Kind aufgefordert, eigene Schwerpunkte für sich zu setzen und weiter zu entwickeln.

    • Familäre Struktur

      Familiäre Struktur

      Vertraut und geborgen
      In der geborgenen Atmosphäre unserer Schulgemeinschaft entwickelt sich rasch ein Gefühl von Zuhause sein.
      Gute, intensive Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern sind unsere pädagogische Basis.

      Überschaubar
      Wir haben drei altersgemischte Gruppen, begleitet von Lehrern, Sozialpädagogen und freien pädagogischen MitarbeiterInnen.
      Bei einer Gesamtschülerzahl von maximal 65 Kindern in sechs Jahrgängen, kennt jede/r jede/n.

      Frau und Mann in einer Gruppe
      Jede Gruppe wird von einer Frau und einem Mann in einem Kleinteam gemeinsam betreut.

      Respektvoller Umgang
      Beim täglichen Umgang, Rückmeldungen zu Arbeitsergebnissen oder Klärung von Konflikten ist respektvoller Umgang von zentraler Bedeutung. Wir legen großen Wert auf das Erlernen kommunikativer Fähigkeiten.

    • Verlässlicher Rahmen

      Verlässlicher Rahmen

      Kontinuität im Tagesablauf von 7:30 Uhr bis 16:30 Uhr
      Das gemeinsame Ganztagsangebot von Schule und Hort ist langjährig erprobt. Die Kinder durchleben einen Tagesablauf „aus einem Guss“ mit vertrauten Rahmenbedingungen (personell, örtlich und konzeptionell).

      Kontinuität der Bezugspersonen von der 1. bis zur 6. Klasse
      Jede/r Pädagoge/in begleitet eine Jahrgangsgruppe (11-12 Kinder) von der 1. bis zur 6.Klasse. Kontinuierliche, gewachsene Beziehungen fördern die Lernentwicklung. Die Pädagogen erleben die individuellen Entwicklungsprozesse der Kinder mit und können ihr pädagogisches Handeln entsprechend anpassen.

      Hauseigene Küche:Das Küchenteam kocht und wir essen gemeinsam
      Kinderkochen und Essensrituale erweitern die Lern- und Erlebnisfelder der Kinder. In unserer Küche wird täglich frisches Bio-Essen zubereitetet. Wir verwenden Lebensmittel aus der Region und achten nach Möglichkeit auf Nahrungsmittelallergien und Unverträglichkeiten.

      Rituale
      Mit den Kindern vereinbarte Rituale begleiten uns durch den Alltag;

      Die offene Ankommenszeit beinhaltet verschiedene „Kleinstrituale“ (Begrüßung in der Teeküche, Spiele, Gespräche, etc.)

      Nach der Ankommenszeit beginnt für jede Gruppe die Gruppenzeit mit verbindlichen Inhalten und spezifischen Ritualen (Morgenkreis, Leseeinstieg, Geburtstagsfeiern, etc.)

      Zum Essen kommen alle wieder zusammen, es gibt Tischdienste, gemeinsamer Beginn der Mittagsmahlzeit, Gruppenabschlusskreise und noch Vieles mehr.

      Ferienhort
      Jede erste Ferienwoche und in den Sommerferien die ersten beiden plus die letzte Woche ist der Ferienhort geöffnet.

 

 

>> Hier gibt es das Konzept online zum Durchblättern. Viel Spaß.

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